Flugblatt zum Schulstreik gegen die Wehrpflicht

Hallo, Ihr Wehrpflichtgegner!

Ihr wollt nicht zum Dienst an der Waffe gezwungen werden.
Nur: Wem sagt ihr das?
Einem Staat, der unmissverständlich klarmacht, dass an „Kriegstüchtigkeit“ gegen die russische Atommacht für ihn kein Weg vorbeiführt?!
Ihr fordert Geld für die Sanierung maroder Schulen statt für neue Waffen.
Aber wieder: Wem sagt ihr das?
Einem Staat, der unter der letzten sogenannten „Klima-Regierung“ 100 Milliarden in die Bundeswehr gesteckt hat – und dessen neue Regierung keinerlei Grenzen der Verschuldung mehr kennt, wenn es um Deutschlands militärischen Aufwuchs geht?!
Ihr streikt gegen die Wehrpflicht und erwartet, dass die Politik auf die Jugend hört.
Doch dieselbe Politik stellt – parteiübergreifend – klar, dass es eine Alternative zum Ausbau der Bundeswehr für sie nicht gibt. Entweder melden sich genug junge Menschen freiwillig, oder es wird eben anders dafür gesorgt, dass die Truppenstärke erreicht wird, die Deutschland für seine Vorhaben beansprucht.
Wäre es da nicht angebracht zu fragen, welche Zwecke dieser Staat für so unbedingt hält, dass er dafür perspektivisch über (auch eure) Leichen geht?
Die Politiker sagen, die militärische „Zeitenwende“ diene der Sicherheit.
Nur: Wessen Sicherheit eigentlich? Eurer sicher nicht – wenn ihr im Ernstfall diejenigen seid, die den Kopf hinhalten sollen.
Wenn Deutschland mit euch – wie ihr selbst schreibt – als Kanonenfutter kalkuliert:
In welchem Verhältnis steht ihr dann eigentlich zu diesem Staat?
Und in welchem Verhältnis steht er zu euch?
Ihr beklagt: „Niemand redet mit uns. Niemand will wissen, was wir dazu denken.“
Wir schon …

… und zwar beim Forum Gegenargumente am 18.12.2025 um 18:30 Uhr
Uni Hamburg, Von-Melle-Park 5 (Wiwi-Bunker), Raum 3017

Flugblatt als PDF

Lesetipp: Der deutsche Militarismus in der Zeitenwende – Kriegsbereitschaft heute
Zu finden: https://www.gegenstandpunkt.com

Diskussionsveranstaltung

Trumps Zollkrieg
US-Imperialismus 2.0

Mittwoch, 8. Oktober 2025, 18 Uhr
Universität Hamburg, Von-Melle-Park 6 („Phil-Turm“), Hörsaal A

Dass „wir“ Trump nicht leiden können, ist in Deutschland und Europa ausgemachte Sache in den etablierten Kreisen von Politik und Öffentlichkeit. Letztere bewährt sich darin, alle Register der Hetze zu ziehen, mit der sie bisher eher die Unholde östlicher und südlicher Weltgegenden dem Publikum zwecks herzlicher Verachtung nahegebracht hat.
Das nehmen die Vertreter der wirklichen Politik gern zur Kenntnis — zum Leitfaden ihres Umgangs machen sie diese Hetze aber nicht: Sie üben sich in berechnendem Opportunismus, wenn sie mit Trump zu tun haben,  und geben damit den parteilichen Kommentatoren die teilnahmsvoll idiotische Frage auf, ob sie das mehr als Klugheit feiern oder als Eingeständnis von Machtlosigkeit  peinlich finden sollen. An Trump stören eben in Wirklichkeit nicht die ihm nachgesagten Untugenden, sondern der Inhalt seiner Politik und die Macht, mit der er diese verfolgt.
Darum will unser Vortrag auf die imperialistische Konsequenz aufmerksam machen, die in Trumps Bruch mit den Verkehrsformen und Rechnungsweisen der bisherigen Weltwirtschaftsordnung steckt. Das erpresserische Eintreiben von Tribut bei allen Handelspartnern ist seine Antwort auf den Widerspruch der globalen Konkurrenzordnung zum Nutz und Frommen des einen, sie stiftenden Konkurrenten. Und er kann das wegen der ungeheuren Leistung, die die vielgerühmte „regelbasierte Weltwirtschaft“ für ihren amerikanischen Urheber erbracht hat.

Plakat hier
Flyer hier

GegenStandpunkt 3-25 erschienen am 19. September 2025

GegenStandpunkt 3-25

Aus dem Inhalt:

Kriegsgebeutelte Völker hin oder her: Die liebenswerte europäische Mittelmacht Deutschland ist ebenfalls ein Leidtragender der Kriege in Osteuropa und Nahost.
In Bezug auf den Ukraine-Krieg lässt der Machtwechsel in Washington alle kriegerische Entschlossenheit deutscher Politiker ins Abseits laufen. Sie wollen zwar weiterhin die Ukraine dafür verschleißen, dass ihr Europa zur Kontinentalmacht aufwächst. Aber alles Geld und alle Waffen, die sie dafür spendiert haben, erweisen sich nicht länger als Investitionen in solch eine goldene Zukunft, sondern als vertaner Aufwand: Trumps Absage an den US-Krieg gegen Russland zerstört die schöne Perspektive, unter amerikanischer Führung Russland als kontinentalen Rivalen zu entmachten und gleichzeitig Deutsch-Europa als kontinentale Vormacht zu etablieren. Wie bedauerlich.
Und was Nahost angeht, kann alle erklärte Solidarität mit Israel, alle vorbehaltlose Unterstützung für dessen Krieg gegen die Hamas, können alle Verrenkungen zur Rechtfertigung des unentwegt fortschreitenden Zerstörungswerks in Gaza nicht verdecken, dass der höhere Sinn dieser Parteinahme für Deutschland ausbleibt: Es gewinnt einfach keinen strategischen Einfluss und Zugriff auf die Gewaltlage vor Ort. Das vermag stattdessen wieder allein Trumps Amerika. Und das tut es explizit nicht als Dienst an seinen europäischen Partnern. Im Gegenteil: Die einstige transatlantische Allianz, unter der deutsche Politiker den imperialistischen Aufstieg ihrer Nation betrieben haben, finden die USA inzwischen eher unerheblich bis lästig. Wie bedauerlich.
Aber tüchtige deutsche Patrioten geben nicht auf. Sie versuchen, auch aus Bedingungen, die sie sich fürs Erste schlicht gefallen lassen müssen, doch noch das Beste für ihre Nation zu machen. Immerhin haben sie das Regiment über ihr Volk. Dem sagen sie die Opfer an, die es bringen muss, damit die Nation nicht zum Opfer der neuen Weltlage wird. Und insofern Kritik daran ganz in der Sorge ums weitere Gelingen des deutschen Machtaufwuchses aufgeht, ist diese Zukunftszugewandtheit regierender Imperialisten weder perspektiv- noch mittellos.
Deshalb kümmert sich der GegenStandpunkt auch in dieser Ausgabe darum, dass die fällige Kritik wenigstens theoretisch stattfindet.

Inhaltsverzeichnis Gegenstandpunkt 3-25:

NATO-Gipfel, Schottland-Deal, Alaska-Treffen mit Nachspiel in Washington
Anmerkungen zu drei weltpolitischen Events, das Verhältnis der USA zu ihren europäischen Alliierten betreffend

Was Deutschland bewegt

Der Fall Brosius-Gersdorf : Von der Verfassungsrichterwahl zur Koalitionskrise
1. Die demokratische Kunst der Diskreditierung unliebsamer Kandidaten
2. Der politische Kern: Der Staat greift in die Schwangerschaft seiner Frauen ein
3. Der Kampf der Frommen und Rechten in der Union um die gebotene nationale Sittlichkeit
4. Die Sollbruchstelle innerhalb der Union

K. Reiche: Eine Top-Besetzung für das Wirtschaftsministerium

Die Rettung der deutschen Volksseele – vor den Vertretern eines verfassungsfeindlichen Volksbegriffs und vor unerwünschten Ausländern

Apropos „Drecksarbeit“
Berliner Kriegshetze

Trump im Spiegel der seriösen deutschen Öffentlichkeit
Vom Zeichnen einer Karikatur des Präsidenten zur opportunistischen Kritik seiner Macht
Trump, von ‚ökonomischer Vernunft‘ keinen blassen Schimmer
Trump, ein zynisches Machtvakuum
Trump, Putins Marionette
Trump, Sargnagel der schönen ‚regelbasierten‘ Weltordnung
Trump, ein Psycho
Trump gegen Musk
G7-Gipfel
Merz zu Besuch bei Trump
*
Chronik eines angekündigten Friedens
Trumps 12-Tage-Krieg in Nahost
1. Eine traditionell herzliche Feindschaft: Die USA, die Islamische Republik Iran und ihr Atomprogramm
2. Die inzwischen auch schon traditionelle Kritik Trumps an seinen Vorgängern: falsche Zwecke schwächlich verfolgt
3. Die andere Hälfte einer feindseligen Dreierbeziehung:
Israels Feindschaft zu Iran und seine (anti)nukleare Allianz mit den USA
4. Ein schönes Stück Diplomatie: Bilaterale Verhandlungen über beidseitig Unverhandelbares
5. Trump lässt Ernst machen: Israels „Rising Lion“ und Amerikas Stellung und Beitrag dazu
6. Trump macht selbst Ernst – und Schluss: Amerikas „Midnight Hammer“ geht auf Irans Atom- und Israels antiiranischen Zerstörungsambitionen nieder
7. Trumps Frieden macht aus dem Israel-Iran-Krieg Amerikas 12-Tage-Krieg: „CONGRATULATIONS TO EVERYONE!“

US-Militärstrategie im Indopazifik
Amerika sichert den Weltfrieden – mit einem perfekten Weltkriegsszenario gegen China
Der Indopazifik: Exklusiver Besitzstand der USA …
… von China zunehmend bestritten
Die Antwort der USA: Frieden durch Stärke
Die strategische Auftragslage: Die Verwandlung des Indopazifik in einen Kriegsschauplatz, der a priori den Sieg im militärischen Kräftemessen garantiert
Die strategische Hauptsache: Kriegsplanung gegen eine Atommacht
Die Präparierung des konventionellen „war theater“: Operationsräume, Stützpunkte und Kriegsmittel für Eskalationsdominanz in allen denkbaren Szenarios
Bündnispartner und Verteidigungsnetzwerke: Amerikas „größter asymmetrischer Vorteil“
Solche und solche Bündnispartner
Taiwan: Streitobjekt, Kriegsanlass, Kriegsschauplatz
Japan: mächtiger Baustein in der Abschreckungsfront
Südkorea: Flankensicherung gegen den Hauptfeind durch Abschreckung Nordkoreas
Die Philippinen: ein schwacher, verlässlicher Partner in bester Lage
Australien: südlicher Eckpfeiler des Kriegsschauplatzes
Indien: ein enorm wichtiger, aber sperriger Partner
Manöver als Dauereinrichtung: notwendiges Element der aktiven Abschreckung

Russlands Kriegswirtschaft
I. Staatlicher Rüstungsbedarf und seine Konsequenzen für die etablierten Markt- und (Re)Produktionsverhältnisse
II. Materielle Grundlage der Kriegswirtschaft und die Wirkungen des Sanktionsregimes
Ererbte und ausgebaute Industriepotenzen, Verfügung über natürliche Reichtümer und die Resultate der Teilnahme am Weltmarkt
Das westliche Sanktionsregime und seine Folgen
III. Geld- und Kapitalbedarf für eine leistungsfähige nationale Kriegsökonomie
IV. Die staatliche Geldbeschaffung …
… durch Besteuerung der nationalen Kapitalakkumulation
… durch Mobilisierung des Nationalkredits
V. Zerrüttung und Bewährungsprobe des russischen Kriegskapitalismus

Nachtrag zur „Konkurrenz der Kapitalisten“ und Vorblick auf die „Lohnarbeit“
Zum ‚notwendig falschen Bewusstsein‘ der ‚Charaktermasken‘ der kapitalistischen Produktionsweise
Inwiefern falsch
Inwiefern notwendig
Inwiefern Bewusstsein
Die Praxis: Die Welt der Konkurrenz


In Hamburg ist der GegenStandpunkt u.a. erhältlich bei:

  • Buchhandlung im Schanzenviertel, Schulterblatt 55
  • Kurt Heymann, Eppendorfer Baum 27 ·
  • Axel Lüders, Heußweg 33 ·
  • Freiheit & Roosen / HAFENSCHLAMMREKORDS – Kleine Freiheit 80
  • Copyshop Adupuc, Grindelallee 32
  • Hauptbahnhof / Bahnhof Altona und Airport Hamburg

Im Wendland: Buch und Musik, Am Markt 3, 29456 Hitzacker

Der GegenStandpunkt kann auch im Buchhandel oder direkt beim Verlag bestellt werden:
GegenStandpunkt Verlagsgesellschaft, Kirchenstraße 88, 81675 München
ISSN 0941-5831, € 15.